22. - 25.5.2023: Breslau - Eine europäische Kulturmetropole in Schlesien

22. 05. 2023

Anreise: Die An- und Abreise erfolgt mit der Bahn. Die genauen
Abfahrtzeiten werden mit Vertragszusendung mitgeteilt.
Exkursionsleitung: Dr. Marc Banditt (Historiker), Dr. Jan Pacholski (Germanist)
Teilnehmerpreis: 585,00 €, EZZ: 90,00 €
Zu beachten: Buchungen nach dem 20. März 2023 können aufgrund der verfügbaren Preiskontingente der Deutschen Bahn zu einem erhöhten Teilnehmerpreis führen.
Leistungen: 3 Ü/HP, DZ, Du/WC, Programm, Eintritte, Bahnfahrten, Fahrkarten für den öffentlichen Nahverkehr
Teilnehmerzahl: maximal 20 Personen
Ankunft: ca. 19.00 Uhr in Berlin/Potsdam

 

Die viertgrößte Stadt Polens musste sich im vergangenen Jahrtausend oft der politischen Großwetterlage beugen. Piasten, Mongolen, Böhmen, Habsburger, Preußen, Franzosen schwangen sich zeitweise als Herren über die Stadt auf. Die an der Oder gegründete Siedlung zog ebenso zahlreiche Kaufleute wie Geistliche und Gelehrte an und weckte somit Begehrlichkeiten, aber auch Rivalitäten unter den Mächten. Den traurigen Höhepunkt bildeten die Ereignisse im Frühjahr 1945, als fast das komplette Breslauer Zentrum den Kriegshandlungen zum Opfer fiel. Heute erstrahlt die niederschlesische Großstadt Wrocław in altem und neuem Glanz zugleich und hat von seiner traditionellen Anziehungskraft nichts eingebüßt.


1. Tag: Rund um den Marktplatz
• Der Ring (Rynek)
Um einen der größten Marktplätze Europas reihen sich zahlreiche Bürger- und Patrizierhäuser, die nach den verheerenden
Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg umfassend restauriert worden sind. In der Mitte ragt das im gotischen Stil erbaute Rathaus hervor (Führung).
Übernachtung nahe der Innenstadt (3x)


2. Tag: Glauben und Wissen
• Das Vier Tempel Viertel
Die Kathedrale der orthodoxen Diözese Breslau-Stettin, die Evangelische Kirche der göttlichen Vorhersehung, die katholische Antoniuskirche sowie die Synagoge zum weißen Storch stehen auf engstem Raum beieinander und symbolisieren das Miteinander von Glauben und Kultur (Führung).
• Die Universität Breslau
Ursprünglich als Jesuiten-Akademie von Kaiser Leopold I. gestiftet, begann der Lehrbetrieb der Breslauer Hochschule im Jahr 1702. Das barocke Hauptgebäude ist ab 1728 erbaut worden und in Teilen noch original erhalten (Führung mit Besichtigungen der Aula Leopoldina, des Oratorium Marianum, des Mathematischen Turms und der Universitätskirche).
• Auf der „Dominsel“
Den ältesten Teil Breslaus erkennt man bereits von Weitem an seinen monumentalen Gotteshäusern, allen voran der Breslauer Dom. Seit dem 6. Jahrhundert von Slawen besiedelt, entstand auf der Insel eine Burganlage und schließlich das herzogliche Schloss. Die ursprüngliche Insellage existiert seit dem ausgehenden 18. Jahrhundert nicht mehr, als ein Seitenarm der Oder zugeschüttet worden war (Führung).
• Der Botanische Garten
Die Gründung der heute denkmalgeschützten Anlage auf den alten Befestigungsanlagen geht zurück auf das Jahr 1811. Der Garten umfasst ca. 7.5000 Pflanzenarten (Besuch).


3. Tag: Preußische Architektur und polnische Kunst
• Das Museum „Panorama von Racławice“
Das Werk hat die Ausmaße von 15 m x 114 m und zeigt den Sieg der polnischen Armee über die russische in der Schlacht bei Racławice im Jahr 1794. Das 100 Jahre später fertiggestellte Bild wurde in Lemberg veröffentlicht und nach 1945 unter Geheimhaltung zerlegt und nach Breslau transportiert, wo es jahrzehntelang versteckt blieb (Besuch).
• Das Nationalmuseum
Die Sammlung von rund 120.000 Objekten ist im ehemaligen, im Stil der Neorenaissance errichteten Königlichen Regierungsgebäude untergebracht (Führung).
• Die Jahrhunderthalle
Im Zentrum des von Hans Poelzig konzipierten Messegeländes wurde 1913 die Jahrhunderthalle feierlich eröffnet. Als Vorbild diente das Pantheon in Rom. Die von Kriegsschäden weitgehend verschont gebliebene Halle wurde im Vorfeld des Papstbesuchs 1997 umfassend saniert und gehört seit 2006 zum UNESCO-Weltkulturerbe (Führung).


4. Tag: Jüdisches Erbe
• Der alte jüdische Friedhof
Vor 1933 zählte Breslau den größten jüdischen Gemeinden des Deutschen Reiches. Dies ist ablesbar an dem 5 ha großen Friedhof mit seinen rund 12.000 Grabmalen (Führung).

 
Rathaus Breslau, Foto: Kolossos (CC BY-SA 3.0) (Bild vergrößern)
Rathaus Breslau, Foto: Kolossos (CC BY-SA 3.0)