23. bis 27. März 2022: Links und rechts des Neckar

23. 03. 2022

Abfahrt:
6.30 Uhr ab S-Bhf. Wannsee, Taxistand
6.45 Uhr ab URANIA Potsdam
7.00 Uhr ab Potsdam Hbf., Fernbussteig

Exkursionsleitung: Dr. Mathias Iven (Philosoph und Publizist)
Teilnehmerpreis: 725,00 €, EZZ: 120,00 €
Leistungen: 4 Ü/HP, DZ, Du/WC, Programm, Eintritte
Mindestteilnehmerzahl: 20 Personen
Ankunft: ca. 21.00 Uhr in Potsdam/Wannsee

 


Seit dem Mittelalter hat sich an den Ufern des Neckar eine einzigartige Kulturlandschaft gebildet, die besonders im 19. und 20. Jahrhundert europäische Bedeutung gewann. Kaum eine Region hat für die intellektuelle Entwicklung Deutschlands eine vergleichbare Rolle gespielt, man denke nur an Hölderlin und Schiller, Waiblinger und Mörike oder Kerner und Uhland. Die historisch-kulturelle Dimension des Neckartals fordert geradezu dazu auf, selbst die Reise den Neckar entlang anzutreten.

 

1. Tag: Anreise über Ludwigsburg
Schloss Ludwigsburg ist das größte original erhaltene Barockschloss in Deutschland und verspricht mit seinen 452 Räumen in 18 Gebäuden ein beeindruckendes Besuchserlebnis. Das „Schwäbische Versailles“ war einst Residenz der württembergischen Herzöge und Könige. Erbaut wurde es zwischen 1704 und 1733 unter Herzog Eberhard Ludwig.
Programmpunkt:
•    Schloss Ludwigsburg: Glanz und Pracht dreier Epochen (Führung)
Übernachtung im Großraum Stuttgart (4x)

 

2. Tag: Calw und Hirsau – die Heimat von Hermann Hesse
„Mir ist Calw in Gedanken immer Heimat geblieben, obwohl ich selten mehr hinkam und dort Wenige mehr kenne. Die Bubennachmittage auf der Badewiese und im Wald, die Tage auf der Brücke beim Angeln, die Praktikantenzeit im blauen Schlosserkittel, das halte ich alles im Gedächtnis heilig und lasse keinen Staub drauf kommen.“ So Hermann Hesse im Jahr 1915. Und in einer Bemerkung von 1932 hieß es: „Nie mehr ist eine andre Stadt in den Ländern, in denen ich seither gewohnt habe und gereist bin, mir so bekannt geworden; noch immer ist die Vaterstadt für mich Vorbild, Urbild der Stadt, und die Gassen, Häuser, Menschen und Geschichten dort Vorbild und Urbild aller Menschenheimaten und Menschengeschicke.“
Programmpunkte:
•    Calw und die Familie Hesse (Stadtrundgang und sowie Besichtigung von Kloster Hirsau)

 

3. Tag: Bretten und Maulbronn
Am 16. Februar 1497 wurde in Bretten der spätere Reformator, Humanist und „praeceptor germaniae“ Philipp Melanchthon geboren. Das 1903 eröffnete Melanchthon-Haus ist nach der Lutherhalle in Wittenberg die bedeutendste reformations-geschichtliche Gedenkstätte in Deutschland.
Maulbronn gilt als die am vollständigsten erhaltene Klosteranlage des Mittelalters nördlich der Alpen. Die Zisterzienser begannen Mitte des 12. Jahrhunderts mit dem Bau – über die Jahrhunderte entstand eine riesige Klosterstadt. Seit 1993 gehört das Kloster zum UNESCO-Weltkulturerbe. Der Schriftsteller, Maler und Literatur-Nobelpreisträger Hermann Hesse ist sicherlich einer der prominentesten Schüler Maulbronns.
Programmpunkte:
•    Philipp Melanchthon (Besichtigung des Melanchthon-Hauses)
•    Kloster Maulbronn (Führung)

 

4. Tag: Esslingen und Tübingen
Wie Gustav Schwab, Eduard Mörike und viele andere Romantiker war auch Achim von Arnim entzückt über Esslingen: „Das ist eine Stadt [...] kein Schritt ohne besondere Merkwürdigkeit“, schrieb er seiner Frau Bettine und bescherte der ehemaligen Reichsstadt damit einen Leitspruch, mit dem sie sich seither sehr gerne schmückt. Zu Recht, denn das wie durch ein Wunder vom Bombenkrieg unversehrt gebliebene mittelalterliche Stadtbild Esslingens begeistert seine Besucher bis heute.
Steile Staffeln, enge Gassen und spitze Giebel prägen das Bild der Tübinger Altstadt bis hinauf zum Schloss. Die Universitätsstadt am Neckar ist zweifellos eine der schönsten Städte Deutschlands.
Programmpunkte:
•    Esslingen (geführter Rundgang)
•    Im Zentrum von Baden-Württemberg: Tübingen (Führung)

 

5. Tag: Rückfahrt über Weinsberg
Neben dem Schiller-Nationalmuseum in Marbach ist das Kernerhaus in Weinsberg die bedeutendste Gedenkstätte der schwäbischen Romantik. Der Theologe David Friedrich Strauss, Freund von Justinus Kerner, nannte es „das merkwürdigste und eigenwilligste Haus in ganz Schwaben“ und fügte hinzu: „Der Reisende glaubte nicht in Schwaben gewesen zu sein, wenn er nicht das Kernersche Haus besuchte“. Zu den schönsten Räumen gehören das Studierzimmer von Kerner, mit dem selbst gefertigten Schreibtisch, das Wohn- und Esszimmer, sowie das „Sargzimmer“ im Dachgeschoss.
Programmpunkt:
•    Das Kernerhaus, Hort der Gastfreundschaft (Besichtigung)

 

 
Tübingen, Foto: Felix König (Bild vergrößern)
Tübingen, Foto: Felix König